Unser Member Valentin hat mit einfachen Materialien aus dem Baumarkt ein faszinierendes Projekt in der GRAND GARAGE auf die Beine gestellt. Inspiriert durch einen YouTube-Beitrag wagte er sich an die Anfertigung eines historischen Rüstungsteils, und zwar eines gotischen Panzerhandschuhs. In der Fertigung dieses kunstvollen Panzerhandschuhs hat Valentin ein Projekt gefunden, das einerseits im Rahmen seiner handwerklichen Fähigkeiten lag und trotzdem gewisse Herausforderungen an ihn gestellt hat. Für sein „Low Tech“ Projekt - verwendet wurden nur einfachste Werkzeuge - hat Valentin viele für Ihn neue handwerkliche Tätigkeiten, wie das Biegen und Treiben von Blechen, Schleifen, Polieren, Feilen und Nieten, für sich erschlossen.


Arbeitsschritte:

Der gotische Rüstungsstil entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und wurde speziell durch Schmiede aus Deutschland und Italien zur Perfektion gebracht. Gotische Rüstungen sind filigran gearbeitet, mit vielen verzierenden Elementen ausgestattet und waren deshalb nicht nur zweckmäßig, sondern auch kunstvoll ausgeführt, um den Betrachter zu beeindrucken. Durch ihre schlanke und flexible Bauweise boten diese Rüstungen seinem Träger nicht nur Schutz, sondern auch eine sehr gute Bewegungsfreiheit.

Valentin studiert Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik mit Spezialisierung auf Stahl an der FH-Wels. Seine Begeisterung für das Handwerken wurde schon sehr bald durch seinen Vater geweckt, und in der Fertigung dieses kunstvollen Panzerhandschuhs hat Valentin ein Projekt gefunden, das einerseits im Rahmen seiner handwerklichen Fähigkeiten lag und trotzdem gewisse Herausforderungen an ihn gestellt hat. Für sein „Low Tech“ Projekt - verwendet wurden nur einfachste Werkzeuge - hat Valentin viele für Ihn neue handwerkliche Tätigkeiten, wie das Biegen und Treiben von Blechen, Schleifen, Polieren, Feilen und Nieten, für sich erschlossen.

1. Material
Alle erforderlichen Materialien zu Herstellung des Panzerhandschuhs hat sich Valentin aus dem Baumarkt besorgt: • Stahl und Messingblech • Ledernieten und Dachpappstifte • Arbeitshandschuhe als Träger für die einzelnen Elemente des Panzerhandschuhs • Rohrgewindenippel mit zwei verschiedenen Durchmessern als Matrizen zur Formgebung der Fingerteile

2. Schablonen übertragen Die Schablonen mit den Umrissen, den Bohrlöchern und Biegekanten der einzelnen Teile des Panzerhandschuhs hat Valentin aus dem Internet bezogen und deren Kontur auf die Bleche übertragen.

3. Schablonen ausschneiden Anschließend hat Valentin mit einer Flex die Blechteile ausgeschnittenen, mit dem Bandschleifer erfolgte die endgültige Formgebung. Das Ausschneiden der Blechteile war übrigens der zeitaufwändigste Arbeitsschritt bei der Anfertigung des Panzerhandschuhs.

4. Handpanzer Als nächstes wurden die Blechteile des Handpanzers mit einem Meißel gekantet. In dieser Phase bestand noch die Möglichkeit, die Form des Panzerhandschuhs an die Größe des Arms seines späteren Trägers anzupassen.

5. Fingerpanzer Die Teile der Fingerpanzerung wurden mit Hilfe einer aus Rohrgewindenippeln hergestellten Matrize in Form gebracht und deren Enden rundgehämmert.

6. Fingerstücke Die Fingerstücke aus Messing wurden ebenfalls rundgehämmert, die Messingverzierungen zurechtgefeilt und an die Form des Handpanzers angepasst.

7. Fingersegmente Die einzelnen Fingersegmente hat Valentin auf ein Stück Fahrradschlauch genietet. Diese Methode gewährleistet die spätere sichere und bewegliche Anbringung der unterschiedlich geformten Fingerteile auf

8. Nieten Die Verbindung der Blechteile erfolgt durch Nieten, wobei zwei verschiedene Arten von Nieten zum Einsatz kommen:
• Ledernieten (inkl. Nietkopfsetzer-Werkzeug aus dem Baumarkt zu beziehen). • Nägel (Dachpappstifte) werden durch den Handschuh und die Bohrungen in den Blechteilen gesteckt, abgezwickt und anschließend so lange vorsichtig gehämmert, bis sich aus dem herausragenden Nagelende ein pilzförmiger Kopf ausbildet und dadurch das Panzerblech mit dem Handschuh zuverlässig verbunden wird. Mit solchen Nägeln hat Valentin auch die Messing-Zierteile mit den stählernen Panzersegmenten vernietet.

9. Handpanzer Nach dem Annieten des letzten Handpanzerblechs nimmt der Panzerhandschuh langsam Gestalt an. Ein besonders reizvolles Detail des Panzerhandschuhs ist auf diesem Bild bereits deutlich zu sehen - die durchgehenden Verläufe der Biegekanten des zum Schutz des Unterarms vorgesehenen großen Panzerungsteils.

10. Messingverzierung Durch das Annieten der fein gearbeiteten Messing-Verzierungen erhält der Panzerhandschuh sein endgültiges, gotisches Aussehen. Die Messingteile sind mit filigran gearbeiteten floralen und herzförmigen Mustern versehen und bilden einen beeindruckenden Kontrast zu den glänzenden, stählernen Panzerungsteilen.

11. Schlaufe Eine angenietete Schlaufe aus einem Stück Fahrrad-schlauch verhindert später das Herausrutschen der Hand aus dem Panzerhandschuh und sorgt so für einen sicheren Halt.

12. Trägerhandschuh Als Träger für die Metall-Panzerteile wurde ein Arbeitshandschuh verwendet. Dieser bildet das Kernstück des Panzerhandschuhs und sorgt für guten Tragekomfort. Das Vernieten der Metallteile mit dem Handschuh gewährleistet dabei die erforderliche Beweglichkeit der einzelnen Segmente. Abschließend wurden alle Teile des Panzerhandschuhs mit einem Dremel-Tool poliert und mit Klarlack versiegelt.

Die Maschinen für das Projekt